Mitglieder des Eifelvereins, des Musikvereins und der Kulturinitiative Hillesheim haben sich zusammengetan und zur Walpurgisnacht am 30. April das Theaterstück „Eifler Hexenwahn“ aufgeführt. Die Organisation fand in Kooperation mit der Volkshochschule Gerolstein statt.
Fast 100 Zuschauer hatten sich bei bestem „Hexenwetter“ vor der Stadtmauer in Hillesheim eingefunden, um dem Spektakel beizuwohnen. Jörg Leclaire und Ralf Hoff eröffneten das Spiel mit einer zünftigen Fanfare. Der gestrenge Gerichtsherr (Albert Junk) und der gemäßigte Meister Molitor (Norbert Möller) begannen mit einem Disput über Sinn und Notwendigkeit ihres Amtes. Die vermeintlichen Hexen (Hannelore Backes, Michaela Corman, Birgit Wagner und Claudia Warda) wurden alsdann in den Gerichtssaal geführt und dem Verhör unterzogen. Alle Unschuldsbeteuerung halfen nichts. Der Gerichtsherr führte die ängstlichen Frau schließlich gefesselt ab.
Nach dem Theaterstück ging es für mehr als 60 begeisterte, die sich für das Event bei der VHS angemeldet hatten, auf „Speis und Trank“ ins Kulturhaus „Alte Schreinerei“.
Dort wartete eine Stärkung mit einer schmackhaften vegetarischen „Hexensuppe“, Brot mit Bärlauchbutter und erfrischenden Getränken auf die Zuschauer. Dann berichtete die Initiatorin der Veranstaltung, Felicitas Schulz, interessante Details zu Geschichte der Hexenverfolgung in der Eifel.
Auch hier kam es im Übergang von der Renaissance zum Barock (ab etwa 1580) zu grausamen Verfolgungen. Vor allem kluge Frauen mit Heilkräuterwissen wurden allzuoft als Hexen diffamiert. Sehr viele dieser Frauen erfuhren unendliches Leid. Die Kirche ging damals davon aus, dass Hexen Teil einer gewaltigen Verschwörung zur Beseitigung des Christentums seien. Man schrieb ihnen alle Arten negativer Handlungen wie Giftmorde, Kindesraub und die Verzauberung bislang treuer Ehemänner zu. Ein nachweislicher Freispruch im Jahre 1633 erregte die Obrigkeit dermaßen, das sie die Prozesse nochmals strenger führen ließ. Doch es formierte sich auch Widerstand gegen die unsinnigen Hexenprozesse. Graf Friedrich von Spee von Langenfeld veröffentlichte 1631 – allerdings anonym – sein Manifest „Cautio Criminalis“ gegen die Hexenverfolgung. In der Eifel flauten zu dieser Zeit die Hexenprozesse bereits ab.