Die Installationskünstlerin Nell Berger und der Maler Jan Pronk stellen aktuelle Werke in einer Gemeinschaftsausstellung im Kulturhaus Alte Schreinerei in Hillesheim aus. Beide stammen aus Amsterdam, haben aber seit einigen Jahren ein Atelier in der Eifel.
„Manchmal kann man das Gefühl haben, es geht nicht mehr, etwas ist zerbrochen und doch gibt es wieder die Möglichkeit, von dem, was übrig bleibt aus weiterzumachen, daraus etwas zu schaffen“, beschreibt Nell Berger das grundlegende Gefühl aus dem die Arbeiten dieser Ausstellung entstanden sind. Jan Pronk ergänzt: „Unsere fragmentierten Arbeiten entstehen deshalb aus einem Gefühl des „Getrenntseins“. Bruchstücke von Erinnerungen die eigentlich nicht mehr vollständig zurückgeholt werden können vermischen sich mit anderen Bildern und lassen etwas Neues entstehen. Es sind Fragmente positiver Einflüsse, aber auch des Gefühls der Ohnmacht. In den Ruinen oder im Vergänglichen liegt die Hoffnung auf Heilung und Fortführung.
Nell Berger ist in einer Familie mit mit fünf Brüdern und fünf Schwestern aufgewachsen. „Es gab Arbeit und kein Gejammer“, erinnert sie sich an ihre Kindheit. Glücklicherweise bot die Polderlandschaft genügend Bewegungsfreiheit zum Herumzustreifen, Hütten zu bauen, Flöße zu konstruieren und über Gräben zu springen. Da es viel Platz zum Erkunden gab, gelang es mir, inmitten der Gegenwart all dieser menschlichen Körper und Charaktere eine Verbindung zu mir selbst herzustellen. „Veränderung ist schwierig“, sagt sie, „aber durch meine Verspieltheit und Neugier habe ich gelernt, das Fremde anzunehmen und verschiedene Disziplinen für meine Kunst zu nutzen.“ So haben ihre Arbeiten Schnittstellen zum Theater, zur Fotografie und zur bildenden Kunst. Das kommt in ihren Installationen und Performances zum Ausdruck.
Der Ausgangspunkt der Kunst von Jan Pronk ist der menschliche Körper. Seine Arbeiten sind freie, auf den ersten Blick fast abstrakt wirkende Malereien, die jedoch alle figürlichen Ursprungs sind. Die Bilder entstehen oft auf einfachem Abdeckpapier. Heftige gestische Eingriffe bestimmen den Duktus. ”Ich male immer den Bildträger am Boden liegend, meist an sechs Bildern gleichzeitig“ skizziert Jan Pronk seine Arbeitsweise, „Energie und Bewegung müssen sich ins Bild übertragen.“
Die Künstler laden die Besucher ein, sich in den umgestalteten Ausstellungsräumen der Alten Schreinerei wie „Reisende“ zu bewegen. Bei der Vernissage, die musikalisch von Michael Mayer (Klavier) gestaltet wird, werden auch Jan Pronk und Nell Berger eine Performance geben.
Vernissage: 27. September 2024, 19:00 Uhr, Rahmenprogramm Michael Mayer (Klavier).
Ort: Kulturhaus „Alte Schreinerei“, Burgstr. 19, 54576 Hillesheim
Dauer: 28. September bis 13. Oktober 2024
Öffnungszeiten: Samstags und Sonntags 13:00 – 18:00 Uhr
Eintritt: frei